Therapiemethoden Für die Behandlung von narzisstischen Störungen steht ein breites Spektrum unterschiedlicher Schulen an Therapieformen zur Verfügung. Vor allem Psychoanalytiker wie Otto Kernberg, Heinz Kohut, Anthony W. Bateman, Peter Fonagy, Mary Target und andere haben Methoden entwickelt, die sich in der Praxis bewährt haben. Auch Therapieverfahren, die aus der Verhaltenstherapie heraus entwickelt wurden wie die Schematherapie sind wirkungsvoll in der Behandlung dieser Störungen. Therapeutensuche Selbsttest "Narzissmus" Ein kurzer Überblick über Therapiemethoden, die vor allem bei diesem Störungsbild erfolgreich sein können: Übertragungsfokussierte Psychotherapie (transference-focused Psychotherapy, TFP) Der Psychoanalytiker Otto Kernberg hat mit der übertragungsfokussierten Psychotherapie ein Behandlungsverfahren zunächst vor allem für die Borderline-Störung entwickelt, es wird aber auch bei der narzisstischen Persönlichkeitsstörung erfolgreich angewandt. Das Verfahren leitet sich von der Psychoanalyse ab und Grundannahme ist, dass Faktoren wie frühkindliche Erfahrungen, angeborenes Temperament und andere Lebenserfahrungen die Ausreifung und Funktion der Persönlichkeit positiv oder negativ beeinflussen können.
Navigation öffnen Zielgruppen- und Bereichsnavigation: Persönlichkeitsstörungen Als Persönlichkeitsstörung bezeichnet man ein psychiatrisches Krankheitsbild, bei dem der Patient Charaktereigenschaften bzw. -ausprägungen hat, die in Intensität, Dauer und Inhalt deutlich von der Norm abweichen. Sie befinden sich hier: Die betroffenen Personen sind dadurch einerseits einem besonderem Leidensdruck unterworfen, andererseits leidet häufig auch die Umgebung unter den entsprechenden Krankheitssymptomen. Was heute als Persönlichkeitsstörung bezeichnet wird, nannte man früher Neurose, Hysterie oder Psychopathie. Diese Begriffe waren aber sowohl stigmatisierend als auch inhaltlich unklar und werden deswegen heutzutage nicht mehr gebraucht. Neuer Studien haben gezeigt, daß ca. 10% aller Menschen die Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung erfüllen. Grundsätzlich haben Persönlichkeitsstörungen einen chronischen Verlauf und beginnen schon in der Kind- bzw. Jugendzeit. Die Grenze zwischen einer "normalen" Persönlichkeit und einer Persönlichkeitsstörung ist natürlich fließend und deshalb Anlass für vielfältige Diskussionen.
Behandlung von Persönlichkeitsstörungen | MEDIAN Therapie bei Persönlichkeitsstörungen Betroffene haben oft nicht die Wahrnehmung, dass ihr Verhalten gestört sein könnte und erkennen keine Problematik. Häufig sind andere Erkrankungen wie eine Depression oder Angsterkrankungen der Grund, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Die Persönlichkeitsstörung wird dann erst im Laufe der Behandlung diagnostiziert. Auch Angehörige können eine Therapie iniziieren, wenn das Verhalten zunehmend untragbar wird. In der Psychotherapie sind unterschiedliche Therapiekonzepte zur Behandlung der jeweiligen Persönlichkeitsstörung etabliert. Dabei werden die typischen Merkmalen der jeweiligen Störung berücksichtigt. Für die Therapie in den MEDIAN Kliniken ist entscheidend, in welcher Situation sich der Betroffene zum Behandlungszeitpunkt befindet. Bei einer akuten Krisensituation mit eventuellen Suizidgedanken ist eine Behandlung in der Akut-Psychiatrie oder Akut-Psychosomatik angezeigt, während für stabile Patienten ein Heilverfahren in der Psychosoamtik ratsam ist.
Zwangssymptomen und 3. ängstlicher Symptomatik. Atypische Antipsychotika (z. Aripiprazol, Amisuprid, Quetiapin, Risperidon) bei 1. psychotischen Symptomen, 2. Impulsdurchbrüchen und Aggressivität. Stimmungsstabilisierer/Antiepileptika (z. Lamotrigin, Valproat, Topiramat) bei 1. Impulsdurchbrüchen und Aggressivität und 2. Stimmungslabilität. Psychotherapeutische Behandlung Vereinfacht ausgedrückt gibt es zwei wichtige Therapierichtungen, die sich spezifisch mit der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen befasst haben: 1. die Verhaltenstherapie und 2. die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Da in unserer Klinik die kognitive Verhaltenstherapie zum Einsatz kommt, wird hier nur diese Therapierichtung kurz dargestellt. Die kognitive Verhaltenstherapie arbeitet einerseits an der Erkennung und Veränderung von sogenannten fehlangepassten Verhaltensweisen, also Verhaltensweisen, die bei dem Patienten zu einer Verschlechterung seiner psychosozialen Situation führen (z. Rückzug und Vermeidung bei Patienten mit einer Selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung).
Insofern ist es besonders wichtig, daß ein Patient mit einer Persönlichkeitsstörung eine Therapiemotivation entwickelt und eine Behandlung aktiv anstrebt. Hierzu gehört in erster Linie eine gute Zusammenarbeit und Verständnis mit dem oder der Therapeuten/-in. Die eigentliche Therapie von persönlichkeitsgestörten Patienten unterteilt sich in eine psychopharmakologische Therapie und eine psychotherapeutische Therapie, die im folgenden kurz dargestellt werden sollen. Psychopharmakologische Behandlung Es gibt keine psychopharmakologische Standardtherapie der Persönlichkeitsstörung, weswegen hier grundsätzlich syndromorientiert vorgegangen wird. D. h., daß man nicht die Persönlichkeitsstörung als solche zur Grundlage einer Entscheidung über die Medikation macht, sondern die hervorstehenden Symptome bzw. Beschwerden des Patienten. In der folgenden Liste werden gängige Psychopharmakagruppen und ihr Anwendungsgebiet vorgestellt: Serotoninwiederaufnahmehemmer (z. Citalopram, Paroxetin, Sertralin, Velafaxin) bei 1. depressiven Syndromen, 2.
Die Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen gehört sicherlich zu den herausforderndsten Aufgaben, denen wir uns in der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik stellen. Häufig beginnt die Problematik schon mit der Diagnosestellung oder eben mit dem Ausbleiben dieser. In der klinischen Praxis erleben wir es regelhaft, dass die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung sehr vorsichtig gestellt wird. Dies liegt sicherlich auch an den unterschiedlichen Konzepten dieser Erkrankungen, was sich auch in den kontroversen Diskussionen der Fachwelt im Hinblick auf die Entwicklung des DSM V gezeigt hat. Die Idee, die Diagnostik von einer kategorialen Weise in eine dimensionale zu überführen, ist gescheitert und wurde im DSM V letztendlich als eigenes Kapitel ("Emerging Models") aufgenommen. Auch die anhaltende Auffassung, dass Persönlichkeitsstörungen nicht zu "heilen" sind, ist noch weit verbreitet. Wobei hier bereits der Terminus "Heilung" äußerst kontrovers diskutiert wird, da es um Ausprägungsgrade von Persönlichkeitsmerkmalen geht und nicht um eine Veränderung der Persönlichkeit.
Leidet der/die Betroffene oder seine Umwelt unter diesen Konflikten, und hat er/sie es trotz großer Anstrengung, vielleicht sogar trotz therapeutischer Bemühungen, bisher nicht geschafft, diese Konflikte zu lösen? Haben sich aufgrund dieser "unlösbaren" Konflikte bei dem/der Betroffenen oder den Angehörigen Depressionen, Ängste oder andere Symptome entwickelt? Fragt sich der/die Betroffene öfters, warum ausgerechnet er/sie sich mit bestimmten Situationen, Menschen oder Aufgaben besonders schwer tut, die Mitmenschen dagegen nicht? Hatte er/sie oft das Gefühl irgendwie anders zu sein als andere Menschen? Wenn eine oder mehrere Antworten mit ja beantwortet werden, könnte es sein, dass eine problematische Persönlichkeit oder eine Persönlichkeitsstörung vorliegt. Der erste Schritt ist die richtige Diagnosestellung! Falls die oben beschriebenen Probleme bereits beobachtet wurden, sollte in einem Gespräch mit einem Psychotherapeuten geklärt werden, ob eine "Akzentuierte Persönlichkeit" oder eine "Persönlichkeitsstörung" vorliegt.
14. 07. 2014 Von Dr. Christine Amrhein © andyller / Jeder Mensch hat seine charakteristische Persönlichkeit: Diese zeigt sich in einer bestimmten Art, zu denken, zu fühlen, seine Umgebung wahrzunehmen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. All diese Eigenschaften werden durch die Außenwelt und durch Erfahrungen im Lauf der Kindheit und Jugend mitgeprägt. Sie machen es möglich, auf die Anforderungen der Umwelt flexibel zu reagieren – zum Beispiel Herausforderungen im Beruf zu bewältigen und die Beziehungen zu anderen Menschen zufriedenstellend zu gestalten. Im Gegensatz dazu spricht man von einer Störung der Persönlichkeit, wenn bestimmte Persönlichkeitseigenschaften oder Verhaltensstile sehr stark ausgeprägt und gleichzeitig starr und unflexibel sind – wenn sie also in verschiedenen Situationen immer wieder auftreten, obwohl sie teilweise unangemessen oder wenig hilfreich sind. So kann es in manchen Situationen angebracht und sogar günstig sein, sehr gewissenhaft zu sein oder anderen die Initiative zu überlassen.
Wenn jemand sich aber fast immer so verhält, ist das für ihn selbst hinderlich und auch für seine Mitmenschen oft belastend. Typisch für eine Persönlichkeitsstörung ist auch, dass die Art und Weise, zu denken, zu fühlen und sich zu verhalten, deutlich von der Art der meisten anderen Menschen abweicht. Oft ist es aber schwierig, zwischen einem sehr ausgeprägten, auffälligem Persönlichkeitsstil und einer Störung der Persönlichkeit zu unterscheiden. Fachleute gehen davon aus, dass die Übergänge zwischen beidem fließend sind. So beschreiben die Psychologen Julius Kuhl und Miguel Kazén (1997) für jede einzelne Persönlichkeitsstörung auch "Übergänge zur Normalität" – typische Persönlichkeitsstile, die einer bestimmten Persönlichkeitsstörung ähneln, aber weniger schwer ausgeprägt sind. Diese müssen laut Kuhl und Kazén nicht unbedingt ungünstig sein, sondern können zum Teil sogar günstige Auswirkungen haben. Das entscheidende Kriterium für eine Persönlichkeitsstörung ist, dass jemand unter seinen Persönlichkeitsmerkmalen leidet und durch sie in seiner persönlichen, sozialen oder beruflichen Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist.